Freitag, 3. Februar 2012

Vegane Haute Cuisine im Restaurant "Amarantis"

Meine Lieben, diesmal hab ich euch was besonderes zu posten, ein solches Geschmackserlebnis ist mir schon lange nicht mehr untergekommen: Zum Jubiläum mit meinem Schatz (ja ok, ich gebs zu, wir feiern auch das Halbjährige) haben wir uns einen Tisch im 2-Hauben Lokal "Amarantis" im 1. Wiener Gemeindebezirk bestellt. Um die Herrschaften auf mich als Veganerin und meinen Freund als Vegetarier vorzubereiten, hab ich vorher eine Email hin geschrieben und gefragt, ob sie uns da entgegen kommen könnten. Ca. eine Stunde später hatte ich einen 5-gängigen Menü Vorschlag vom viel gefeierten Küchenchef Thomas Wohlfarter höchstpersönlich in meinem Posteingang, der bei mir prompt auf Zustimmung gestoßen ist:

Verschiedene marinierte Gemüse mit Avocados und Kräutersalat
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Melanzaniravioli im Paradeiser-Olivenfond
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Topinaburrisotto mit jungem Mangold und eingelegtem Trüffel
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Artischocken-Fenchelragout mit grünen Bohnen und Rouillebrot
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Gebratene Banane mit Passionsfrucht und Schokomadeleins


Im Lokal angekommen hat mich die Restaurantleiterin mit Vorarlberger Charme zum Tisch geleitet. Besondere Menükarten wurden schon für uns vorbereitet. Ich habe den Abend mit einem Cosmopolitan als Aperitif gestartet, mein Freund hatte einen Granatapfel-Sekt. So weit so gut, der Cosmopolitan solide, da war nix falsch dran. Zum Eingang wurde uns frisches, warmes Brot und ein qualitativ äußerst hochwertiges Olivenöl serviert. 

Dann gings los mit dem ersten Gang: Mariniertes Gemüse, klingt nicht aufregend, war es aber. Melanzani, Zucchini, Paprika etc. waren wohlschmeckend gewürzt, die Avocado schien mariniert und im Holzofen geräuchert, das war mal was ganz anderes. Die Avocado war für meinen Freund in einer Art Avo-Butter angerichtet.


Zum zweiten Gang gab es die Melanzaniravioli im Paradeiser-Olivenfond. Wunderhübsche, klitzekleine, schwarze, perfekte Oliven, die jeden griechischen Olivengärtner stolz gemacht hätten, in einem Tomatenfond, der die Ravioli überhaupt nicht erschlagen, sondern perfekt ergänzt hat. Die Melanzaniravioli waren zart, auf den Punkt gegart und geschmacklich hervorragend.


Gang 3, Risotto. Ich bin ja nicht unbedingt ein Risotto-Fan, aber ich hätte mich in dieses Gericht rein legen können, so gut war das! Die Topinaburwurzel in kleine ebenmäßige Stückchen geschnitten, der Reis perfekt gegart, der eingelegte Trüffel mit der subtiler Säure hat das Risotto abgerundet. Grandios.


Das Artischocken-Fenchelragout in einer wunderbar abgeschmeckten Sauce war gut, besonders gefallen hat mir das Rouillebrot, ein mit Kartoffelcreme bedecktes Weißbrot, dem Geschmack nach im Holzofen überbacken. Wunderbar.



Als Nachspeise gab es gebratene Bananen mit einem Passionsfruchtsorbet und Schokomadeleines, Teelöffel-kleine Tropfen aus Schokoladenkuchen. Ich glaube das spricht für sich.


Als Draufgabe und kleinen Gruß aus der Küche gab es als zweites Dessert noch ein Ananas-Vanille-Sorbet, himmlisch.
Verabschiedet wurden wir von der Restaurantleiterin mit einem "gern mal wieder", ich hab das Restaurant mit einem warmen Magen und Herzen gen Wiener Kälte verlassen.

Wenn du mal eine Location für einen besonderen Abend suchst, leg ich dir das Amarantis wärmstens ans Herz. Das Service, von der Reservierung bis zum Digestif war aufmerksam und charmant. Ich habe nun schon des öfteren Spitzenlokale auf vegan-Tauglichkeit getestet. Einige waren besser, einige schlechter, aber so gut wie im Amarantis hat es mir bisher nirgens geschmeckt. Ich möchte sagen, der Koch hat "veganisch" absolut verstanden. Ich werden das Amarantis bald wieder besuchen.

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